Bei ungewohnt sommerlichen Temperaturen für das 11. Berliner Läufermeeting der Krummen Strecken und günstigem Wind waren optimale Bedingungen zum Antesten im Stadion Allee der Kosmonauten gegeben.

Angespornt, endlich zu zeigen, was in den letzten Monaten im Training erarbeitet wurde, fiel eine Bestzeit nach der anderen. Als erster ging Robert in den Startblock. Mit der typischen Verspätung – dieses Mal war es der SEV für die S7- fiel die Erwärmung sehr sparsam aus. Trotzdem blieb er nur 1/100″ über seiner PB und spulte die 150m in 17,91″ ab. Was wäre mit besserer Vorbereitung nur drin gewesen. Die Zeit gibt aber Hoffnung, dass Robert im „hohen“ Sprinteralter die 23″ vor dem Komma über 200m jetzt fest in den Griff bekommt. Danach ging Muhammad auf die Bahn. Mit 2,4m Rückenwind steigerte er sich auch um 3/10″ auf 17,38″. Wie sich kurze Zeit später herausstellte, muss er sich aber bei ca. 80m verletzt haben, so dass er leider auf die 300m verzichten musste. Gute Besserung an dieser Stelle! Nun waren die jüngsten Jungs an der Reihe. Mit einem Paukenschlag von 17,72″ steigerte Alex in der U16 den alten Vereinsrekord um satte 1,7″. Um die Zeit hervorzuheben, sei gesagt, dass Muhammad im Januar als erster Friedrichstädter die 18″ Marke durchbrach und 17,68″ lief- aber eben erst mit 18 Jahren. Vielleicht wäre für Alex noch mehr gegangen, wenn er im anderen Zeitlauf angetreten wäre, da der erste dort 17,68″ lief, aber noch zwei Gegner hatte, die er gerade mal um 1/10″ auf die Plätze verweisen konnte. Was für ein couragiertes Rennen zeigte Louie… in 20,45″ kam er ins Ziel. Vorher wurde er eingestimmt, da er gegen die Berliner Spitze antritt und der Abstand doch groß sein würde, so dass er sein eigenes Rennen machen sollte. Er setzte die Ratschläge auch top um. Wenn jetzt jedes Training wie der Wettkampf gelaufen wird, geht da noch was. Und auch Julieta steigerte sich um glatte 5/10″ auf 22,19″. Nelly sind die 150m sicherlich etwas zu kurz, aber auf der 2 Rennhälfte rannte sie wie immer schön anzusehen und steigerte sich um 1/100″ auf 20,88″. Danach ging es über die 600m weiter: Ben startete u.a. gegen den ein Jahr älteren Kaderkumpel Theo vom SCC. Die Marschroute wurde vorher besprochen. Allerdings, mit einer 57-58er Anfangsrunde. Ben folgte Theo beim Höllenritt und ging mit 55,4″ die 400m durch. Im Ziel standen starke 1:26,60′ zu Buche. Eine 2:00′ über 800m scheint damit im Sommer mehr als möglich. Alicia hatte ein schweres Rennen, da sie von der Meldeliste her auf sich alleine gestellt war, denn sie hatte es mit einigen Top- Mittelstrecklerinnen der Frauenaltersklasse aus Berlin tun. Trotzdem ging sie forsch in einer 70 tief an. 74″ waren die Vorgabe, um hinten raus nicht einzubrechen. Mit 42″ auf den letzten 200m merkte man einen kleinen Einbruch, die 1:52,87′ waren trotzdem stark. Eine Steigerung um 8″ zum Vorjahr, die dann auf eine 2:31′ schließen lassen- mit etwas anderer Renneinteilung auf den ersten 400m 😉.

Zum Schluß standen noch die 300m aus. Alex setzte hier noch einen drauf. In 37,76″ durchbrach er nicht nur die 39″ Mauer sondern gleich die 38″ Schallmauer noch mit. Damit sollte er ein Wörtchen ums Podium über 100m und 300m mitreden können. Ben hatte zwar 60′ Ruhe, aber die 600m steckten doch noch in den Beinen. In 39,31″ bewies er bei seinem 300er, der nur als Härtetest gilt, Tempohärte und Regenerationsfähigkeiten, die einen guten Mittelstreckler auszeichnen. Louies Ausgangsposition war wie im 150m Rennen. Allerdings hatte er einen Gegner auf Augenhöhe und die 300m scheinen ihm ganz gut zu liegen. In 45,32″ lieferte er auch ein nicht erwartete gute Leistung ab. Bei den Mädchen steigerte sich Nelly um 3/10″. Hier fehlt noch etwas Tempohärte, die aber in den nächsten Rennen für die 200m und 400m noch erarbeitet wird. Trotzdem Glückwunsch zur neuen Bestzeit. Wie Louie überraschte auch Julieta. Sie steigerte ihre 2 Jahre Bestzeit um satte 3 Sekunden. Der Lauf sah sehr rund aus und auf den letzten 60m konnte sie einen Angriff trotz der schwerer werdenden Beine abwehren. Wie bei Ben ging es bei Alicia nicht vordergründig um die Zeit, so dass die 48,06″ nach dem guten 600er aber trotzdem hoch einzuschätzen sind.

Glückwunsch zum starken Auftakt, der Hoffnung auf eine tolle Saison macht. Wir sind auf dem richtigen Weg.